TerraBoga 13-3Wir hatten gehört, dass der Botanische Garten in Berlin Forschung mit Terra Preta betreibt und teilweise auch Fäkalien und Urin aus Besuchertoiletten nutzt. Über Heiko Pieplow, Co Autor mit Ute Scheub vom neuen Buch „Terra Preta", haben wir den Kontakt hergestellt. 7 Menschen aus dem ZEGG wurden im Juli kurz vor dem Sommercamp von Herrn Thomas, Heiko Pieplo und Richard Wagner von der FU Berlin im Botanischen Garten empfangen und herumgeführt. Die FU begleitet das Projekt und unterstützt wird es vom Berliner Senat.

Für uns war interessant zu sehen, wie in einem öffentlichen Bereich Urin und Fäkalien gesammelt werden können und in Terra Preta Böden Verwendung finden. Der Botanische Garten nutzt alle seine Betriebsabfälle aus der Geländepflege (Laub, Grasschnitt, Heu, Holzhäcksel) zusammen mit noch zugekaufter Holzkohle und diversen Zuschlagsstoffen zur Herstellung von den hochwertigen Böden, die tropische Pflanzen brauchen. Die Verwendung von Urin und Fäkalien ist hier allerdings noch ein kleiner Seitenarm ihrer Forschung.

TerraBoga 13-7Herr Thomas hat für die Klemptnerinnung erforscht, was die Aufgaben in diesem Berufsstand in Zukunft sein werden. Sein Ergebnis war, dass es mehr und mehr abwasserfreie Lösungen geben wird und auf großräumige Sammlung von Abwasser in teuren Leitungssystemen verzichtet werden wird. Auch die WC's mit Schwemmkanalisation werden bald der Vergangenheit angehören da die ökologischen und hygienischen Kosten nicht mehr tragbar sein werden. Unter dem Aspekt von Ressourcenknappheit scheint es immer weniger sinnvoll eine knapp werdende Ressource wie das Lebensmittel Trinkwasser mit menschlichen Ausscheidungen zu vermischen, weit durch teure Rohrleitungen zu transportieren um die darin enthaltenen Nährstoffe anschließend in einem aufwändigen und kostspieligen Verfahren (Kläranlage) zu vernichten so gut es eben geht.

Für uns war es sehr hilfreich uns mit Praktikern auszutauschen und damit auch die TerraBoga 13-25Forschungsfragen für unser großes Vorhaben klarer zu definieren. Ein großer Dank geht an unsere Gastgeber für ihre Zeit, ihren Enthusiasmus und Geduld.

Wir im ZEGG planen gerade ein weit umfassendes Projekt, was am Ende alle unsere organischen Reststoffe mit Urin und Fäkalien zu dauerfruchtbarer Erde werden lässt. Wir kümmern uns gerade um Förderungen, Forschungsanträge, den Kontakt zu Unis und planen für 2014 eine internationale Konferenz zum Modellprojekt Abwasserloses Dorf.

 

 



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