"Intensive Weltthemen fließen durch uns hindurch. Um Frieden in der Welt zu schaffen, müssen wir tief in unserem Inneren an unseren eigenen Problemen arbeiten. Unsere Beziehung zu uns selbst, zu anderen und zu unserer Gesellschaft muss befriedet werden. Dank der Akzeptanz unserer Emotionen und Schatten können wir Energie fließen lassen, so dass wir in unsere Kraft treten und so handeln, dass es dem Gemeinwohl dient." Axelle Deprez
Nach einer einjährigen Verschiebung fand vom 19. bis 29. August 2021 die Jugendbegegnung "Youth on Earth - Yes we (c)are" im Ökodorf ZEGG in Deutschland statt. Es ist das dritte Projekt dieser Art und so trafen dieses Jahr wieder 30 junge Teilnehmer aus Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich zusammen. Einige Teilnehmer hatten sich schon seit letztem Jahr auf diese Jugendbegegnung gefreut, für andere bot sich diese Gelegenheit erst in diesem Jahr.
Ziel dieses Austausches war es, gemeinsam mit den Teilnehmern einen sicheren Raum des Vertrauens, der Authentizität, der Liebe, der Sinnlichkeit, der gegenseitigen Unterstützung und des Respekts zu schaffen, in dem wir unserer inneren Wahrheit folgen und uns selbst in einer Gruppe erleben.
An den Vormittagen halfen wir der Gemeinschaft im Garten, beim Bauen, Pflanzen, Ernten, Putzen, Kochen und vielem mehr, lernten ihre Geschichte kennen und tauschten uns mit ihnen aus.
Während dieser sehr intensiven Tage
erforschten wir unsere innere Welt zusammen
mit einer 
Gruppe von Menschen, die uns Halt gaben und uns durch unsere Prozesse begleiten konnten. Zu diesem Zweck zeigten uns unsere wunderbaren Seminarleiterinnen Ena und Steffi verschiedene Techniken wie den Kompass der Gefühle, Kommunikation über Grenzen, Bedürfnisse und Konsent, Feedback geben und empfangen, Gesprächskreise, Medizingang in der Natur, bewusste emotionale Entladung und das ZEGG-Forum.
Letzteres ist eine von der ZEGG-Gemeinschaft entwickelte Praxis, ein Gruppenprozess, um die authentische und lebendige Wahrheit in uns zu offenbaren. Es ist wie ein "soziales Ritual". Die Teilnehmer erfahren die Freiheit und Erlaubnis, so zu sein, wie sie sind, und anderen zu erlauben, sie auf diese Weise zu erleben. Wenn du sprichst, gehst du in die Mitte, und der Rest der Gruppe, der im Kreis sitzt, bezeugt und unterstützt deine Erkundung. Unsere Forumsleiterinnen schlagen uns Wege vor, wie wir die Mitte und uns selbst erforschen können. Wir erforschten kurze Interventionen, Spiegel (als Möglichkeit, der Person Feedback zu geben) und ein theatralisches Forum. Es ist eine Möglichkeit, in einem nicht wertenden Raum neue Perspektiven kennen zu lernen und unsere (gesunde) gegenseitige Abhängigkeit als soziale Wesen zu erkennen. Tief im Inneren teilen wir so viele Geschichten, Mechanismen und Gefühle.
Wir haben geweint, wir haben gelacht und, was am wichtigsten ist, wir haben gelernt. Jeder Teilnehmer ging mit der einen oder anderen Technik mehr in Resonanz, aber alle haben uns geholfen, uns selbst besser kennenzulernen und mehr Selbstvertrauen zu entwickeln.
"Die Tatsache, dass sich die Teilnehmer des Jugendaustauschs untereinander immer wohler fühlten, zeigt die Möglichkeiten auf, wie man diese Methoden in verschiedenen Aspekten unseres Lebens einsetzen kann, um zu lernen, wie man als Team, als Gemeinschaft, als Mitglied einer Gesellschaft mehr Verbundenheit untereinander schaffen kann. Und wenn ein Mensch in der Lage ist, innere Arbeit zu leisten, kann er sich mehr mit den Lebewesen und der Natur verbunden fühlen und so ein Selbstbewusstsein für das Wesen des Lebens entwickeln. Für eine bessere Welt müssen wir bei uns selbst anfangen." Erika Beltrán
Die Abende waren auch eine Zeit der Erkundung, allerdings auf spielerische Weise. Zunächst erhielten wir eine Einführung in das Forum durch Spiele und die Eröffnung des Kreises. Wir erforschten die Kraft unserer Stimme durch angeleitetes Singen. Wir spielten "heißer Stuhl" um das Feuer herum, um unserer Neugierde übereinander frei zu folgen und voneinander zu erfahren. Wir luden die Gemeinschaft zu einer Projekte-Nacht ein, wo alle, die an Projekten beteiligt sind, diese vorstellten. Darunter wurde auch "Yes To Sustainability" vorgestellt, dem internationalen Netzwerk aus jungen Leuten, das diesen Youth Exchange mit möglich gemacht hat (yestosustainability.org). Wir hatten eine offene Bühne, um unsere Kreativität freien Lauf zu lassen. Wir genossen die fantastische Sauna des Zeggs und an den freien Abenden trafen sich die Teilnehmer, um Playfight, Kontakttanz oder ein paar frische Drinks unter dem Sternenhimmel in der Zegg Bar zu genießen.
"Drei Hände ineinander, brennende Haut, ein spiralförmiger Ring, andere fünfzehn Leute, die zu meiner Rechten kuscheln, eine Gitarre, die gespielt wird, eine goldene Atmosphäre über uns. Fülle." Miguel Yuste
