Wenn du schon mal in der Sommersaison auf einem unserer Festivals warst, kennst du sicher die lauen Nächte im Kunstcafé, wo du bei Musik alle Impressionen des Tages verdauen und loslassen kannst und einfach entspannt noch ins Gespräch kommst.
Oder ins tanzen oder singen, je nachdem…. Das Kunstcafé im ZEGG ist ein Outdoor-Veranstaltungsort, ein umgestalteter Lagerplatz.
Und es ist der Ort, wo das Nichtprogramm Programm ist, wo das Andere passieren kann, das Unperfekte seinen Platz hat – und so immer wieder Neues geschieht.
Begonnen hat es durch eine Inspiration von Jörg Schröder, der mit seiner Theatergruppe Ösen Brösen in den 90er Jahren das ZEGG bereicherte. Das ZEGG brauche doch einen Ort der Kunst, des Nichtlinearen… und Bill Nickl griff die Idee begeistert auf. 1996 öffnete das Kunstcafé seine Toren und begleitet in unterschiedlichster Weise alle Jahre hindurch die Festivals.
Aber warum eigentlich nur an Festivals? fragte sich Bill dann. Diese Frage tauchte vor allem auf, als die Festivals auch noch immer wieder coronabedingt ausfielen. Kunst darf öfter allgegenwärtig werden, auch nur für uns als Gemeinschaft intern. Und so kreierte er dieses Jahr ein halbes Jahr hindurch ein vielfältiges Programm – Konzertabende mit verschiedensten Künstlern, Lesungen, Performances, Mitsing- und Kinoabende, Kabarett, Poetry Slam, ein Österreich Abend… einmal ging das Kunstcafé sogar auf Tour und organisierte eine Führung zu einer Ausstellung von Antonius Zehringer.
Bill Nickl im Kunstcafé
Und als Dreingabe kam noch ein filosofischer Herbst, mit Gesprächen an der Feuertonne zum Sinn des Lebens, unserem Verhältnis zu Gott – also den Fragen, über die jeder mal im stillen Kämmerlein nachdenkt, aber wir doch selten miteinander ins Gespräch kommen. Coronabedingt ist das Kunstcafé jetzt in die Winterpause gegangen, aber wir sind gespannt, was nächstes Jahr noch alles dort entstehen will.