BewaesserungNach den letzten beiden Dürre-Sommern sind über 100 Bäume auf dem ZEGG-Gelände gestorben – u.a. die Blutbuche am Restaurant, die vielen Gästen Schatten gespendet und dem Platz leuchtende Farben geschenkt hat.
Schon seit dem ZEGG-Start 1991 gestaltet Achim Ecker das Gelände ökologisch um und baut den Boden (seit 2013 auch mit Terra Preta) auf. Das Projekt „essbarer und nachhaltiger Wald“ bekommt im Zuge von Klimawandel und Baumsterben aktuelle Dringlichkeit.

Der Dürre-Monitor zeigt derzeit tiefrote Flächen auf der Deutschlandkarte, die höchste von fünf Trockenstufen. „Eine außergewöhnliche Dürre“, sagt Initiator Dr. Andreas Marx vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in einem aktuellen Artikel. „In einer Bodentiefe bis zu 1,80 Metern ist dort praktisch kein Wasser mehr vorhanden.“ Fast ganz Sachsen ist betroffen, der Süden Brandenburgs, die Altmark, Niederbayern von Passau bis nach Ingolstadt, die Schwäbische Alb, das Weserbergland, die Ostseeküste rund um Usedom und viele weitere Gebiete.

Höhere Temperaturen führen zu mehr Verdunstung. Bei immer weniger Niederschlag wird daraus ein tödlicher Teufelskreis. Die ersten 250 Bäume hat Achim, als im letzten Sommer die ersten Anzeichen für das neue Waldsterben sichtbar wurden, gleich bestellt. Sie wurden im Herbst gepflanzt – nochmal herzlichen Dank an alle Helfer*innen – und sind durch das viel zu trockene Wetter im Winter und Frühjahr bereits stark gefährdet. Sie müssen jetzt aufwändig bewässert werden.

„Wir sehen auch dieses Jahr ein Absterben des alten Waldes. Die Bäume haben schon seit 3 Jahren so gut wie kein Wasser an ihre Wurzeln gekriegt. Jede Woche stirbt ein neuer Baum. Viele sind schon stark geschädigt und werden nur noch wenige Jahre überleben. Die leichten und seltenen Regen gehen kaum tiefer in den Boden als wenige Zentimeter. Wir müssen einen neuen Wald aufbauen, der aus trockenresistenten Arten besteht. Daher pflanze ich jetzt schon unter den alten Bäumen den möglichen neuen Wald. Ich suche Arten aus, die uns gleichzeitig Nahrung spenden können, wie Esskastanien oder Pecannüsse“, betont Achim Ecker.

Der Wald in ganz Deutschland wird sich in den nächsten Jahren massiv verändern müssen, wenn nicht ganze Landstriche versteppen sollen. Auch der Bayerische Wald stirbt. Das Experiment im ZEGG hat daher besondere Bedeutung weit über die Region hinaus. Damit wir unsere Arbeit im ökologischen Bereich fortsetzen können, sind wir auch weiterhin auf Spenden angewiesen. Vielen Dank an alle bisherigen und künftigen Unterstützer*innen!



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Im ZEGG leben 100 Menschen gemeinschaftlich zusammen. Wir sind Modellprojekt für ein sozial und ökologisch innovatives Leben und Wirtschaften. Dabei interessiert uns, wie nachhaltige Entwicklung funktioniert - für jede/n Einzelne/n und für die Gesellschaft als Ganzes. Wir legen Augenmerk auf die sozialen, spirituellen, ökonomischen und ökologischen Aspekte dessen, was wir tun.