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chor

Einmal noch trat der ZEGG Chor in Erscheinung. Wir hatten ihn am Anfang der Woche schon mal gesehen, doch ist dieses Klangerlebnis natürlich viel zu wertvoll, als es nur einmal erklingen zu lassen. Auch wenn ein paar Musiker bereits zu anderen Verpflichtungen einteilt waren, brachten die Sänger dennoch die Botschaft und die Energie rüber und bildeten so den Teppich für unseren nächsten Referenten.

Geseko von Lüpke (vielseitiger Buchautor, Journalist, Filmemacher, internationaler Netzwerker, mehr zu ihm auf unserer Referentenseite https://sommercamp.zegg.de/referenten.html )führte uns in die Hoffnung machende Forschung zum Thema alternative Lebensprojekte ein.

Zu Anfang bedankte er sich für die Einladung und fügte hinzu,

dass Dank als subversive Kraft auch ein Weg sein kann, dass bestehende System aus Gier und Mangel aus den Angeln zu heben. Denn der Dank ist der Weg aus dem Mangel in die Fülle, die uns den Konsum vergessen lässt. Aus dem Zelt schauend bedankte er sich auch für das schöne Wetter, gestand aber gleichzeitig ein, dass in der heutigen Zeit auch immer die Frage im Hinterkopf bleibt:

Ist das ein zu schönes Wetter?

Hat das was mit der Klimakrise zu tun? Wir leben in einer Zeit in der wir uns damit angefreundet haben, dass Krisen Normalzustand sind. Klimakrise, Finanzkrise, Wirtschaftskrise etc. Doch gerade in der Krise ist es wichtig zu schauen, welche Pflänzchen durchstoßen den Asphalt.

Was wächst aus der Krise?

Und tatsächlich bestätigt Gesekos Forschung eine ständige Zunahme neuer Projekte. Die Drohung der Selbstauslöschung schafft ein Bewusstsein für die Notwendigkeit der anderen Wege. Es gibt ein konstantes Wachstum ökologischer Gemeinschaften, jede Woche kommen neue Imitativen dazu. Dabei fließen äußere und innere Politik immer mehr zusammen. Das Global Ecovillage Network verzeichnet bereits 2000 Gemeinschaften und im Senegal gibt es von staatlicher Seite unterstützt bereits 20.000 Ökodorfinitiativen, weil man hier den Irrwegen der Zivilisation nicht folgen will.

Wenn man auf die ganze Welt schaut sind diese Initiativen immer noch verschwindend gering. Manche mögen glauben, dass sich hier nichts bewegen kann. Oder zumindest keine Veränderung bewirken gegen übermächtig scheinende träge Staatmacht oder globale Riesenkonzerne. Doch die Architekten dieser Veränderung beschreiben ihre Entwicklungen mit dem Bild, dass sie nicht versuchen ein Stier zu sein, der gegen einen anderen Stier kämpft, sondern ein Moskito, der dem Stier um den Kopf fliegt und ihn auf diese Art aus dem Konzept bringt.

Bleibt die Frage warum die Berichterstattung über positive Veränderungsprojekte selten so laut ist, wie jene über Katastrophenmeldungen. Hans Peter Dürr beschrieb dieses Phänomen:

Ein fallender Baum macht mehr Krach, als ein wachsender Wald

Doch es ist unsere Aufgabe dem Wald zu lauschen, der sich durch den Beton bohrt. Wir sind gleichzeitig Sterbebegleiter einer alten und Hebammen einer Neuen Kultur. Es scheint, als würde das alte System immer wieder Siege erringen, doch es siegt sich zu Tode und wir können nichts weiter tun, als es beim Sterben zu begleiten. Ein Mittel dazu sei auch

Blessed Unrest – Gesegnete Unruhe

Sich nicht zufrieden geben mit überkommenen Antworten, sondern neue Fragen stellen. Im Gegensatz zu klassischen Politik ist dies eine zivilgesellschaftliche Entwicklung. Nicht mehr ausschließlich Parteien oder Staaten befördern die Entwicklung, sondern Individuen ergreifen die Macht. Eine neue Bewegung entsteht, sie kann nicht gespalten werden, weil sie so vielfältig ist, sie kann nicht geköpft werden, weil sie so viele Köpfe hat.

Als würde sich der Weltköper ein Organ des Widerstands wachsen lassen, das die Macht nicht wachsen lassen will, sondern zerstreuen und verteilen.

Denn was wir jetzt brauchen, ist die Fähigkeit einen riesigen Öltanker in voller Fahrt in viele kleine Segelboote umzubauen. Doch können Ökodörfer dabei helfen?

Ökodörfer : Weltflucht oder Hoffnungsträger?

Oftmals haben Gemeinschaften in Zusammenhang mit dem Wandel in der Welt eine zu egozentrische Ideologie, könnten sie doch Agenten des Wandels sein und gemeinschaftliches Handeln zum Wohle des Planeten auf den Weg bringen. Dieser Weg ist immer auch ein Weg des individuellen inneren Wandels. Darüber hinaus geht es auch darum die Wahrnehmung zu wandeln.

Die Welt neu sehen, heißt sie verwandeln, heißt Möglichkeiten eröffnen, wie die Welt sich verändern kann.

Das kann auch heißen alte Sozialisationen abwerfen, Liebesmodelle verändern.

Denn Das Herz der Revolution ist die Evolution des Herzens.

Auch wenn die Veränderungen, die man bewirkt zunächst nicht groß erscheinen, so machen doch viele kleine Veränderungen die große Veränderung. Für jeden einzelnen kann es heißen:

Welche innere Transformation kann ich erreichen, um in der Welt eine Transformation zu bewirken?

Um frei von Angst zu sein, muss man innerlich stabil sein. Das ist ein sowohl hoch spiritueller, als auch politischer Ansatz. Diese Stabilität wird aus Selbstliebe gewonnen. Denn wir selbst sind immer die erste Quelle aus der wir schöpfen. Sei es das Veränderungspotential oder auch den Zweifel. Was in diesem Zusammenhang immer wieder gefragt wird ist natürlich:  

Bist du Optimist oder Pessimist?

Vielleicht können wir bald antworten wie ein Träger des Alternativen Nobelpreises:

Possibilist.

(Geseko hat in diesem Vortrag viele Zitate und Bilder verwendet, die ihm von dem einen oder anderen Kollegen oder Interviewpartner geschenkt wurden. In der Kürze der Zeit, die ein Blog zulässt, gelang es mir nicht alle Zitate zu belegen oder den Urhebern zuzuordnen. Ich denke, dies ist auch weniger wichtig, als die Information oder die Einsicht, sie vermitteln. Also bitte ich um Nachsicht, wenn nicht alle Urheber namentlich erwähnt sind.)    


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